Nein, er ist kein Aprilscherz. Seit Jahresbeginn gibt es in Forchheim ein brandneues BayernLab, in dem Zukunfsttechnik vermittelt und auch ausprobiert werden kann. Zielgruppe sind hauptsächlich Schulklassen. Am Wochenende ist das Lab normalerweise zu und beim „Tag der offenen Tür“ völlig überfüllt. Viele unserer Kameraden zeigten Interesse dafür, bekamen aber keine Gelegenheit hineinzukommen. Jetzt hatte unsere Marinekameradschaft als Forchheimer Verein das Glück, exklusiv das Lab für einen Samstag Vormittag reservieren zu können.
Nach Herzenslust und ohne lästige Warteschlangen informierten wir uns beim LabLeiter Harald Bürger über die vorgeführten 3D-Drucker, lachten über den freundlichen, aber tapsigen Roboter Nao und bestaunten einen Roboterarm beim Lösen eines echten Rubic-Zauberwürfels.
Der Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – war sicherlich der Ausflug auf eine freischwebende Planke in luftiger Hochhaushöhe. Man möchte meinen, dass wir uns bei der Marine mit hohen Wanten und wackeligen Planken auskennen, aber prompt stürzte Vorstandsfrau Karin als erste Versuchsperson aus großer Höhe in die Tiefe. Zum Glück war alles nur vorgetäuschte Augmented Reality mit einer speziellen Brille. Viola machte in der zweiten Runde dann eine bessere Figur und balancierte nach dem virtuellen Gang auf der Planke elegant wieder sicher in den Fahrstuhl zurück. Daraufhin trauten sich auch die anderen, in diese irreale, virtuelle Welt einzutauchen, die fast beängstigend echt wirkte.
Nach dieser kleinen Mutprobe umringten wir eher entspannt den intelligenten Sandkasten, der mit Scanner, Computer und Beamer ausgestattet war. Diese Kombination fesselte uns unerwartet lange und intensiv. Obwohl ausschließlich Erwachsene am Ausflug teilnahmen, bearbeiteten unsere Schäufelchen und helfenden Hände so eifrig den Sand bis wir unsere eigene Weltkarte geschaffen und schließlich sogar einen virtuellen Vulkan zum Ausbruch gebracht hatten. Was für ein herrlich kindlicher Spaß!
Viel zu schnell ging der Ausflug zu Ende. Zum Abschied bedankten wir uns bei Harald Bürger mit einem Flaschenöffner an einer weiß-blauen Ankerkette, die unsere Knotenprofis aus hochwertigen Schiffsbändseln mit Seemannsknoten gefertigt hatten. (Sie ähnelt der Kette, die im Vereinsheim über der Bar hängt.) Inmitten all der High-Tech-Geräte im BayernLab wird sie in vielerlei Hinsicht einen analogen Anker darstellen und hoffentlich auch nützlich sein.